
Der Begriff „Digital Gap“ oder Digitale Spaltung beschreibt Unterschiede im Zugang zu und der Nutzung von digitalen Technologien. Die Chancen auf einen Internetzugang sind sowohl auf globaler als auch auf nationaler Ebene ungleich verteilt und hängen von verschiedenen gesellschaftlichen Faktoren ab. Die Ungleichheiten der Zugangschancen schlagen sich sowohl in der Verfügbarkeit von Wissen und Information nieder, als auch in den Möglichkeiten der Kommunikation. Mit der stetig steigenden Relevanz digitaler Technologien stellt die Digital Gap eine wichtige Dimension sozialer und ökonomischer Ungleichheit dar.
Auch in der Eine Welt-Arbeit sollten wir uns bewusst sein, dass wir uns mit der Nutzung digitaler Formate in ein Feld begeben, in dem sich vorhandene Ungleichheiten „digital reproduzieren“ und neue Ungleichheiten entstehen. Doch kann die Digitalisierung bestehende Ungleichheitsformen auch überwinden? Ein wichtiger Punkt ist beispielsweise die Barrierefreiheit im Online-Raum. Eine inklusive, diskriminierungssensibel Digitalisierung kann viele Möglichkeiten für Menschen mit Einschränkungen bieten. Möglichkeiten können zum Beispiel blindengerechte Websites, nicht ortsgebundene Bildungsangebote (z.B. Online-Veranstaltungen), die Verwendung von Sprachausgaben, das Einrichten von Vorlesefunktionen auf Mobilgeräten oder die Anpassung an persönliche Lernstile durch multimediale Inhalte sein. Das Versäumen einer barrierefreien Ausgestaltung wird jedoch bestehende Einschränkungen auch im digitalen fortführen.
Neben der Barrierefreiheit sind aber zum Beispiel auch Auswirkungen von Alter und sozioökonomischen Status auf den Zugang zu Informationstechnologien zu berücksichtigen. Die Digitalisierung kann der Eine Welt-Arbeit die Möglichkeit bieten, Ländergrenzen zu überwinden und Begegnungen mit Menschen zu schaffen, die sonst nicht oder nur unter großem Aufwand möglich wären.
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