Safer Space

In der digitalen Welt ist es schwerer denn je, Diskriminierung und Grenzüberschreitungen zu verhindern und zu kontrollieren. Die im Online-Raum gegebene Anonymität erschwert die Kontrolle. Barrieren können sowohl aus Unwissenheit als auch durch ungewohnte Formen der Interaktion entstehen. Organisationen sollten intensiv mit Barrierefreiheit sowie dem Schaffen eines sicheren gemeinsame Kommunikationsraums auseinandersetzen.
Um einen sicheren Raum (Safer Space) bei einer Online-Veranstaltung herzustellen ist es wichtig, bereits vorher eine:n Ansprechpartner:in bei möglichen Diskriminierung oder Grenzüberschreitungen zu bestimmen. So können sich betroffene Personen immer im privaten Chat an eine Person wenden, wenn es Klärungsbedarf gibt. Gemeinsam kann dann entschieden werden, wie mit der Situation umgegangen wird. Im Idealfall können Vorbereitungen verhindern, dass unangemessene Situationen überhaupt entstehen. So kann es zum Beispiel, je nach Aufbau der Veranstaltung, sinnvoll sein, die Teilnehmer:innen zu bitten, ihre Pronomen hinter ihren Namen zu setzen. So wissen Referent:innen und Moderator:innen immer Bescheid und Missverständnisse können vermieden werden.
Zudem sollte vor dem Start immer klar kommuniziert werden, dass sich alle Teilnehmer:innen mit Respekt begegnen sollen (z.B. gegenseitig ausreden lassen). Im Idealfall gibt es eine oder mehrere Personen (z.B. Moderator:innen), welche darauf achten, dass eine Diskussion die Beteiligten fair und gleichberechtigt einbringt. Im Zweifel können Teilnehmer:innen auch im privaten Chat gefragt werden, ob eine Situation problematisch war und ob es Klärungsbedarf gibt. Insgesamt gilt es immer, vor allem seitens der Veranstalter:innen, auf rassismus- und sexismuskritische Sprache zu achten.
Barrierefreiheit
Zu einem sicheren und diskriminierungsfreien Online-Raum gehört zudem die Barrierefreiheit. Gerade bei der nicht-physischen Interaktion ist es schwer, diese immer zu gewährleisten, da unterschiedliche Programme, Tools oder Betriebssysteme genutzt werden. Trotzdem gibt es einige Möglichkeiten, Online-Veranstaltungen sowie die Öffentlichkeitsarbeit (z.B. über Social Media), so barrierefrei wie möglich zu gestalten und sich auf mögliche Probleme vorzubereiten. Vor Online-Veranstaltungen kann es zum Beispiel sinnvoll sein, die Teilnehmer:innen nach speziellen Bedarfen abzufragen (z.B. Präsentationen bereits vorher als PDF versenden, Sprachausgaben einrichten, Untertitel einrichten). Auch sollten die Teilnehmer:innen frühzeitig erfahren, über welches Tool die Veranstaltung läuft – so können z.B. Menschen mit Sehbehinderung oder blinde Menschen vorab testen, ob assistive Technologien mit dem gewählten Tool reibungslos laufen.
In der Regel ist es immer hilfreich, eine Person für den technischen Support festzulegen. Falls vor oder während der Veranstaltung Fragen aufkommen, können sich die Teilnehmenden dann mittels Chats an diese Person wenden. So kann gewährleistet werden, dass alle Teilnehmer:innen unter optimalen Bedingungen dabei sein können und bei Problemen nicht alleine dastehen.
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